Projektierter Standort des Monopteros
Bereits im Jahre 1809 wurde zur Errichtung an dieser Stelle ein Monopteros projektiert. Die Bauausführung der Fundamente erfolgte 1810, doch aufgrund der im nächsten Jahr erfolgten französischen Besetzung Oldenburgs kamen die Arbeiten zum Erliegen. Auch nach Wiederaufnahme der Arbeiten im Schlossgarten 1814ff blieb das Projekt unvollendet, da einerseits mit der Errichtung des Pavillons neue Schwerpunkte gesetzt wurden und andererseits die Geldmittel knapp waren. Dass der Bau eines Monopteros dennoch längere Zeit noch erwogen wurde, zeigt der Umstand, dass der Monopteros im Gartenplan von Bosse von 1832 noch vermerkt ist.
Die Pläne für den in Oldenburg geplanten Monopteros sind nicht erhalten, doch ist zu vermuten, dass es ein ähnliches Bauwerk werden sollte, wie es Herzog Peter Friedrich Ludwig bereits 1795/97 im Eutiner Schlossgarten (von Christian Frederik Hansen) hatte errichten lassen.
Nachstehende animierte Graphik zeigt den Eutiner Sonnentempel im Oldenburger Schlossgarten (nicht ganz maßstäblich bzw. an der richtigen Stelle platziert) und ermöglicht eine vage Vorstellung von dem unrealisierten Projekt.
Die Gründe für die Errichtung eines Monopteros sind sicherlich einerseits in der Orientierung der klassizistischen Geisteshaltung an klassischen Vorbildern zu suchen. Doch der Monopteros hätte an diesem Standort auch ganz konkrete Funktionen im Sinne eines Points de vue gehabt: Er wäre selbst Blickpunkt gewesen und zudem Ausgangspunkt mehrerer Sichtachsen.